Knöterich – Die Stille Invasion
Schon immer folgten wir dem Grundsatz „Unkraut gibt es nicht“: In unserem Garten hat jede Pflanze ihre Daseinsberechtigung und auch unser Rasen ist keineswegs mit einem Golfplatz zu vergleichen. Leider hat mich aber ein ganz bestimmtes Kraut eines Besseren belehrt: Der Japanische Knöterich.
Diese Pflanze, die ich inzwischen liebevoll als Ar***loch-Pflanze tituliere, ist das Schlimmste, was einem Garten passieren kann. Sie ist unzerstörbar und äußerst hartnäckig: Bei einem Wachstum von einer Handbreite pro Woche kann eine einfache Staude in wenigen Monaten schnell bis zu zwei Meter hoch werden und somit eine dreißig-jährige Hecke locker überwuchern. Ein abgeschnittener Ast erzeugt an der selben Stelle zwei neue Triebe. Schneidet man diese ab, werden es vier, dann acht, dann sechszehn. Einfach unterhalb abschneiden? Fehlentscheidung, denn je weiter man unten abschneidet, endet man irgendwann im Erdreich, wo sich die Planze noch besser ausbreiten kann.
Aggressive Vernichtungsversuche mit grobem Gerät (Heckenschere oder Freischneider) machen es nur noch schlimmer. Der kleinste Krümel eines Astes, der auf dem Boden fällt, wirkt wie ein Samen und kann zu einer neuen Pflanze werden. Es empfiehlt sich daher, die Äste einzeln und Stück für Stück abzuschneiden und in einen Sack zu verpacken.
Aber dann wohin damit? Auf keinen Fall auf den Kompost! Abgesehen davon, dass sie dort einfach weiter wachsen, würde man bei der Verwendung dieses Kompostes sich wortwörtlich das Saatgut aufs Beet streuen. Das wäre gleichzusetzen mit einem Sack Gras-Samen, den man sich ins Hochbeet kippt.
Das einzig endgültig wirksame gegen dieses Kraut ist die absolute Vernichtung mit Feuer, was in der Gartenanlage aber nicht zulässig ist (!) Kleinere Mengen sollte man daher in die Restmülltonne stecken (nein, nicht die Biotonne!). Größere Mengen können am Wertstoffhof am Holzbrunnen in Saarbrücken zum üblichen Grünschnittpreis abgegeben werden. (Details auf https://www.zke-sb.de/abfall/entsorgungs_einrichtungen/gruenschnitt)

Blätter des Japanischen Knöterich (Quelle: Wikipedia)
Woran zu erkennen?
Der Japanische Knöterich hat glatte runde Äste, die senkrecht nach oben wachsen. Diese Äste sind meist grün, manchmal leicht rötlich. Die Blätter sind groß, dünn und oval spitz zulaufend mit einem glatten Rand. Die Blätter sind bei kleineren Pflanzen etwa 5 cm breit und 8 cm lang, wenn die Pflanzen ungehindert wachsen können, werden sie bis 2-3 Meter hoch und haben Blätter, die so groß wie eine Hand sind.
Mehr Infos
Detaillierte Infos gibt es auf Wikipedia:
https://de.wikipedia.org/wiki/Japanischer_Staudenkn%C3%B6terich